Medikamente und Vitaminbedarf!

Diese oft verordneten Medikamente erhöhen Ihren Vitaminbedarf!

Medikamente sind für viele unverzichtbar und teils lebensnotwendig. Doch birgt ihre Anwendung – neben den bekannten Nebenwirkungen – auch eine Reihe eher unbekannter Gefahren.

Besonders ältere Menschen sind von Nährstoffmängeln durch Medikamente bedroht. Das liegt daran, dass sie oft ohnehin schlechter mit Vitalstoffen versorgt sind (z. B. weil die Aufnahme im Darm mit steigendem Lebensalter schlechter funktioniert). Hinzu kommt, dass viele Senioren mehrere Medikamente dauerhaft einnehmen müssen.

Cholesterinsenkende Medikamente wie Statine drosseln die Cholesterin-Produktion. Doch dabei hemmen sie auch ein Leberenzym, das wichtig für die Bildung des Coenzyms Q10 ist. Dieser Vitalstoff ist an Stoffwechselvorgängen beteiligt, die über 95 % der gesamten Körperenergie bereitstellen. Deshalb arbeiten bei einem durch Statine ausgelösten Q10-Mangel die Energie verbrauchenden Organe wie Lunge, Leber oder Herz oft nur noch unzureichend.

Die Selbstmedikation mit Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure oder Paracetamol birgt Risiken

Regelmäßig eingenommene Kortison-Präparate (Glucocorticoide), z. B. bei chronischen Darmentzündungen wie Colitis ulcerosa oder bei Asthma, verringern die Kalziumaufnahme im Darm und steigern die Kalziumausscheidung über die Nieren. Doch dieses Mineral braucht der Körper zum Schutz vor Osteoporose.

Gefährlich für den Vitalstoffhaushalt sind aber nicht nur ärztlich verordnete Medikamente. Auch die Selbstmedikation mit Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure oder Paracetamol birgt einige Risiken. Acetylsalicylsäure (ASS, z. B. in Aspirin) reduziert die Aufnahme von Vitamin C und verdreifacht gleichzeitig seine Ausscheidung.

Gefährlich für wasserlösliche Vitalstoffe sind die gegen Bluthochdruck verordneten Entwässerungsmittel (Diuretika). Sie fördern die Urinausscheidung was den Blutdruck senkt. Aber eben auch lebenswichtige Vitamine und Mineralien aus dem Körper herausspült. Ähnliches gilt für Abführmittel. Diese verkürzen die Zeit, die unsere Nahrung im Darm verbleibt. Deshalb werden die Nährstoffe nur in geringeren Mengen aufgenommen.

Durch eine vitalstoffreiche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse lassen sich viele Mangelerscheinungen von vornherein abfedern

Auch Diabetiker sind durch ihre Medikamente von Vitalstoffmängeln bedroht. Gegen die hohen Blutzuckerwerte nehmen viele Patienten den Wirkstoff Metformin ein. Das Arzneimittel unterdrückt die Blutzucker-Neubildung in der Leber. Es vermindert aber gleichzeitig auch die Aufnahme von Folsäure und Vitamin B12 im Darm.
Ist der Körper nicht ausreichend mit Vitamin B12 und Folsäure versorgt, reichert sich im Körper ein giftiges Stoffwechsel-Abbauprodukt an, das Homocystein. Es führt zu Schäden an den Blutgefäßen und begünstigt eine Arteriosklerose. Wer als Diabetiker mit Metformin behandelt wird, sollte deshalb regelmäßig seinen Vitamin B12-Blutspiegel überprüfen lassen.

Ganz wichtig bleibt – besonders wenn Sie dauerhaft auf Medikamente angewiesen sind – eine vitalstoffreiche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse. So lassen sich viele Mangelerscheinungen von vornherein abfedern.

Quelle: Dr. Ulrich Fricke, Gesundheitswissen.de